Anlässlich eines veröffentlichten Fotos in den sozialen Medien, welches eine Rose mit Aufruf zur Teilnahme an den sogenannten „Spaziergängen“ der Querdenker-Szene auf Stolpersteinen in der Bahnstraße zeigt, erklären die Vorsitzenden der MülheimSPD Rodion Bakum und Nadia Khalaf sowie die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt, Margarete Wietelmann:
„Fassungslos und angewidert nehmen wir auch in Mülheim wahr, dass die Erinnerung an den Holocaust genutzt wird, um für die Teilnahme an den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen zu werben. Der wiederholte Vergleich der Querdenker-Szene mit der systematischen Verfolgung und Ermordung von über 6 Millionen Jüdinnen und Juden ist insbesondere im Kontext des 77. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau schamlos.“
Bakum, selbst jüdischer Herkunft, fordert die Verantwortlichen auf: „Schämen Sie sich und gehen Sie tief in sich, um die Geschichtsvergessenheit und Anstandslosigkeit dieser Aktion zu reflektieren! Ich rate Ihnen dringend zu einem Besuch einer KZ-Gedenkstätte, um für die Zukunft klüger zu handeln. Nur wer einen Hauch von Empathie besitzt, kann sich vorstellen, welchen Schmerz eine solche Handlung bei den Opfern und deren Nachkommen erneut auslöst.“
Khalaf und Wietelmann teilen Bakums Auffassung: „Die Shoa darf auf keine Art verharmlost und relativiert werden. Der Weg in eine Zukunft, in der solche Gräuel nie wieder passieren, ist ein gemeinsamer Weg. Derlei Pietätlosigkeiten spalten eine Gesellschaft, für die gemeinsames Erinnern so wichtig ist. #weremember“